Team der Kinder- und Jugendpsychiatrie Passau startet Initiative. Neugründung eines Fördervereins: „Get up! Support für Kinder und Jugendliche in seelischen Krisen e. V.

Passau. Fast auf denselben Tag vor 20 Jahren wurde die Kinder- und Jugendpsychiatrie (KJP) Passau als Außenstelle des BKH Landshut – damals noch in den Räumen in der Rudolf-Guby-Str. 3 – eröffnet. Bald war absehbar, dass wegen des enormen Bedarfs an Diagnostik, Beratung und Therapie für Kinder und Jugendliche mit psychischen Erkrankungen neben personeller Aufstockung auch räumliche Erweiterungen der Ambulanz und der Tagesklinik erforderlich werden. So erfolgte dann vor mehr als 10 Jahren der Umzug in die Wörthstr. 5.

Seit den Jahren der Pandemie sind die Versorgungsengpässe nochmals deutlicher geworden. Klar wurde aber ebenso, dass die KJP als klinische Einrichtung auch unter den besonderen Bedingungen einer Pandemie den Kontakt zu ihren Patienten und Patientinnen halten kann. So entstand die Idee des Teams, mit einem Förderverein für Kinder und Jugendliche in seelischen Krisen zusätzlich zum regulären Therapieangebot Möglichkeiten der Unterstützung zu schaffen. Kinder und Jugendliche sind seit der Pandemie einsamer und unsicherer geworden. Depressionen, Ängste und Essstörungen haben zugenommen. Bedrückende umwelt- und weltpolitische Themen lassen die Belastung andauern. Oft leidet das ganze Familiensystem.

Nach etlichen Treffen im Vorfeld wurde am 08. Juli 2023 zur Gründungsversammlung eingeladen. 13 Interessierte – alles MitarbeiterInnen der KJP – waren der Einladung der Psychotherapeutinnen Dr. Ulrike de Langen-Müller und Manuela Sommerlad gefolgt.

Der Zweck des Fördervereins dient der Unterstützung psychisch kranker Kinder und Jugendlicher und deren Familien, die in der Kinder- und Jugendpsychiatrie Passau behandelt werden oder wurden, insbesondere durch Maßnahmen, die ihre Lebensqualität steigern, ihre Entwicklungsmöglichkeiten verbessern, Therapieerfolge sichern und dabei helfen, wieder Perspektiven zu entwickeln. Nicht alle Kinder erfahren nach der Behandlung in der KJP Passau auch weiterhin die Unterstützung, die sie benötigen. Oft fehlen Therapieplätze und manches Mal den Familien die Ressourcen für private Initiativen. Hier setzt der neu gegründete Verein an und will durch entsprechende pädagogische Maßnahmen im Bereich Freizeit, Natur, Kunst und Musik sowie Erlebnis/Sport unterstützend tätig werden. Solche Maßnahmen tragen nachweislich zum Heilungsprozess bei psychischen Erkrankungen bei, sind aber keine regulären Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung – sie müssen gesondert finanziert werden. Das erste Projekt, das mithilfe des Fördervereins und seinen großzügigen Sponsoren finanziert werden soll, ist ein Lernpate, ausgebildet an der Universität Passau, der sich auf die speziellen Lernvoraussetzungen z. B. bei Kindern mit ADHS oder Jugendlichen mit Depressionen einstellen kann.

Bei der Gründungssitzung des Vereins erfolgten jeweils einstimmig die Annahme des sorgfältig erarbeiteten Satzungsentwurf sowie die Wahl des Vorstands: 1. Vorsitzende: Dr. Ulrike de Langen-Müller, 2. Vorsitzender: Dr. Markus Penning, Kassiererin: Michaela Sommerlad, Schriftführerin: Daniela Mayerhofer, 1. Beisitzerin: Magdalena Saller und 2. Beisitzerin: Cristina Starke, Kassenprüferinnen: Silvia Ragaller und Andrea Bruckner.

Finanziert wird der Verein aus Mitgliederbeiträgen von mindestens 20 Euro pro Jahr sowie aus Spenden und Erlösen von Veranstaltungen. Dem Verein wurde inzwischen auch die Gemeinnützigkeit zugesprochen. Feierlich überreichte Landrat Kneidinger während der Jubiläumsfeier der KJP im Januar sein Gastgeschenk in Höhe von 500 € an den Verein.

13.03.2024

Kontakt

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Marketing u. Öffentlichkeitsarbeit

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